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Hack und Erpressung in Finnland – auch deutsche Patientendaten in Gefahr
Bundesweit vernetzte kritische Ärzte, Zahnärzte und Psychotherapeuten wenden sich in einem offenen Brief an den Vorstandvorsitzenden der Kassenärztlichen Bundesvereinigung Andreas Gassen und an den Bundesdatenschutzbeauftragten Ulrich Kelber.
Angesichts aktueller Meldungen aus Finnland, in denen davon berichtet wird, dass Hacker 40.000 vertrauliche Daten aus der Psychotherapie von zentralen Servern gestohlen haben, zeigen sich die deutschen Datenschützer alarmiert. Betroffene finnische Patienten sollen 500 Euro in Bitcoins an Hacker überweisen. Wird dieser Betrag nicht gezahlt, so sollen die Daten offen im Darknet landen. Rund 300 Akten wurden dort bereits im Klartext veröffentlicht.
Die bundesweit organisierte Initiative ruft um Hilfe, sollen doch ab dem 01. Januar 2021 in Deutschland elektronische Patientenakten (ePA) auf zentralen Servern gespeichert werden. Damit könnte deutsche Patienten das gleiche Schicksal ereilen wie in Finnland, so das Bündnis.
Nach Ansicht der Schützer von Patientenrechten und -daten sind nicht nur Kriminelle an den Daten interessiert, sondern auch die kommerziell ausgerichtete Privatwirtschaft. Denn durch neue Gesetze können die Zugriffsrechte unkontrolliert jederzeit erweitert werden. Damit verlieren deutsche Krankenversicherte die Kontrolle über ihre Daten.
Im Brief heißt es: „Sehr geehrter Herr Dr. Gassen, wir fordern Sie auf: schützen Sie die Patienten, Ärzte und Psychotherapeuten! Machen Sie dem Bundesgesundheitsminister klar, dass die zentrale Speicherung der elektronischen Patientenakte zu gefährlich ist und die Risiken den möglichen Nutzen bei weitem übersteigen. Als gewählter Vertreter der Ärzteschaft ist das Ihre Pflicht!“
Ein ähnlicher Appell richtet sich an den Bundesdatenschutzbeauftragten: „Sehr geehrter Herr Prof. Kelber, Sie haben erklärt, dass die elektronische Patientenakte gegen die europäische Datenschutzgrundverordnung verstößt. Verhindern Sie die Einführung der elektronischen Patientenakte! Auch in Deutschland könnten sonst bald Patienten mit den Inhalten ihrer elektronischen Patientenakte erpresst werden. Soweit darf es nicht kommen!“
Unterzeichner des offenen Briefes sind die Organisationen: Bündnis für Datenschutz und Schweigepflicht (BfDS), Interessengemeinschaft Medizin (IG Med) und das Deutsche Psychotherapeuten Netzwerk (DPNW).
Webseite des Mitinitiators Deutsches Psychotherapeuten Netzwerk: www.dpnw.de
Webseite des Presse-Ansprechpartners Ulrich Hanfeld: www.hanfeld-pr.deVerantwortlicher für diese Pressemitteilung:
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Hilferuf: „Schützen Sie Patienten, Ärzte und Psychotherapeuten!“
veröffentlicht am 6. November 2020 in der Rubrik Presse - News
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